SCHAKO IDATE – Deckenluftdurchlass mit automatischem Thermoelement

15.10.19 | Produkte

Die Ferdinand Schad KG wurde bereits 1928 durch ihren Namensgeber gegründet und beschäftigte sich zunächst mit der Fertigung von Metallprodukten. Erst 1950 erfolgte der Schritt in die Haustechnik mit der Fertigung von Heizungsprodukten wie Ofentüren, Warmluftheizungen und Beistellherden. Das Jahr 1960 markiert dann den Beginn der Entwicklung der Firma zum weltbekannten Hersteller von Komponenten für die Lüftungs- und Klimatechnik. Die ersten Produkte in dieser Richtung waren Lüftungsgitter, die infolge des zunehmenden Bedarfs an Lösungen zur Klimatisierung von Innenräumen in das Sortiment aufgenommen wurden.

Stellenwert im aktuellen Sortiment

Lüftungsgitter und Luftauslässe nehmen bis heute einen wichtigen Platz im umfangreichen Sortiment der Marke SCHAKO ein. Beide Produktgruppen sollte man keinesfalls verwechseln, da sie unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Lüftungsgitter verschließen die Öffnung eines Zuluft- oder Abluftkanals, um das Eindringen zumindest größerer Objekte zu verhindern und die Öffnung optisch gefälliger zu gestalten. Gleichzeitig sollte der Lüftungsquerschnitt möglichst wenig verdeckt werden, um die Luftströmung so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Ein Luftauslass hat natürlich auch diese Funktionen an einer Zuluftöffnung. Aber darüber hinaus hat ein Luftauslass noch regelnde Funktionen in Bezug auf den Volumenstrom und die Strömungsrichtung.

Die SCHAKO-Deckenluftauslässe

In den meisten Fällen wird die Zuluft über die Decke oder in Deckennähe in den jeweiligen Raum eingebracht. Dem entsprechend ist die Anzahl unterschiedlicher Deckenluftauslässe im SCHAKO-Sortiment ungleich größer als die der Bodenauslässe. Diese Vielfalt bei den Deckenluftauslässen ist den vielen möglichen Szenarien geschuldet, die sich aus der Raumgröße und -gestaltung und die im jeweiligen Anwendungsfall vorgesehene Arbeitsweise der Lüftungs- und Klimaanlage ergeben. Unter anderem gibt es Verdrängungsauslässe, Drallauslässe, Impulsauslässe, Düsenauslässe und noch einige weitere Typenreihen. Der hier betrachtete Typ Schako IDATE wird vom Hersteller einfach nur unter dem Stichwort Deckenauslass eingeordnet.

Deckenauslass Schako IDATE

Der Typ IDATE ist eine Variante des Auslasses IDA. Beide sind deckenbündig einzubauende Luftauslässe für große Räume und Hallen mit Deckenhöhen von 3 bis 12 Meter (Angabe lt. Internetseite des Unternehmens). Sie sind einsetzbar im Volumenstrombereich 250 bis 6000 m3/h und können sowohl für Heiz-, als auch für Kühlanwendungen genutzt werden. Typische Einsatzfälle sind zum Beispiel Messe-, Empfangs-, Mehrzweck-, Sport- und Fabrikationshallen.

Unterschiedliche Anforderungen im Heiz- und Kühlbetrieb

Im Hinblick auf den Deckenauslass sind Heizen und Kühlen zwei völlig unterschiedliche Anforderungen. Beim Heizen wird eine große Eindringtiefe erwartet, insbesondere bei hohen Räumen. Der Luftstrahl wird also direkt nach unten gerichtet und sollte Bodennähe erreichen. So wird die kalte Luftschicht im Bodenbereich verdrängt und die warme Luft verteilt sich schnell im Raum. Zum Kühlen kann diese Methode nicht eingesetzt werden, denn dadurch würden starke Zugerscheinungen entstehen. Die Raumnutzer würden sich unbehaglich fühlen, frieren und möglicherweise sogar krank werden. Soll der Raum gekühlt werden, ist es besser, die konditionierte Luft horizontal vom Deckenauslass zu verteilen. Anschließen sinkt die kühle Luft sanft nach unten und Zugerscheinungen werden vermieden.

Die Lösung mit IDA / IDATE

Es ist sicher verständlich, dass diese beiden gegensätzlichen Aufgaben nicht mit einem normalen Deckenauslass bewältigt werden können. Aber die Auslässe der Baureihe IDA sind dazu in der Lage. Erreicht wird das durch das verstellbare, leicht trichterförmige Luftleitblech auf der Rückseite des Auslasses. Beim Typ IDA kann die Verstellung manuell oder mittels eines integrierten Stellantriebs erfolgen. Bei den Deckenhöhen, bei denen diese Auslässe eingesetzt werden, ist eine manuelle Verstellung äußerst unpraktisch. Hier hilft ein Stellantrieb weiter. Der Stellantrieb kann im einfachsten Fall per Hand bedient werden, ermöglicht aber auch die Automatisierung der Verstellung zwischen Heizen und Kühlen. Dazu genügt es, mit dem Temperaturfühler eines Thermostaten die Temperatur der Zuluft zu messen und die Schaltschwelle des Thermostaten entsprechend einzustellen. Der Thermostat steuert dann den Stellantrieb an.

Der Nachteil dieser Lösung besteht darin, dass die Stellantriebe jedes einzelnen Deckenauslasses eine Spannungsversorgung benötigen. Das bedeutet, zu jedem Auslass muss eine Leitung gelegt werden. Das erhöht nicht nur den Montageaufwand, sondern auch die Brandlast im Deckenbereich. Diesen Nachteilen geht man mit dem Typ IDATE aus dem Weg.

Die Variante IDATE ist im Prinzip gleich aufgebaut wie der Deckenauslass IDA. Der Unterschied besteht darin, dass für die Verstellung des Luftleitbleches kein Stellantrieb, sondern ein sehr intelligent konstruiertes mechanisches Thermoelement eingesetzt wird. Das Thermoelement reagiert ebenfalls auf die Temperatur des Zuluftstromes. Liegt diese über 26 °C, wird das Luftleitblech auf Heizen (senkrechter Luftstrahl) eingestellt. Bei Zulufttemperatur unter 26 °C erfolgt die Umschaltung auf Kühlung (waagerechte Luftverteilung).

Diese Konstruktion kann man getrost als kleine Revolution ansehen. Ist das doch ein gutes Beispiel dafür, dass rein mechanische Lösungen ohne Hilfsenergie auch im Zeitalter von Mikroelektronik und künstlicher Intelligenz ihre Berechtigung und spezifische Vorteile haben.