Über die Jahre wurden durch den Gesetzgeber die in der Energieeinsparverordnung zusammengefassten Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden immer wieder verschärft. Und sicher wird sich diese Entwicklung auch in den folgenden Jahren fortsetzen. Infolge dessen werden Gebäudehüllen immer stärker gegen Wärmeverluste gedämmt und abgedichtet. Ein natürlicher Luftaustausch in den Räumen von verbrauchter gegen Frischluft ist bei modernen Gebäuden nicht mehr möglich. Daher gewinnt die kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL), vorzugsweise mit Wärmerückgewinnung, weiter an Bedeutung.
Anforderungen an zentrale KWL-Anlagen
Um nicht in jedem Raum ein Lüftungs- und Klimagerät platzieren zu müssen, werden schon seit Jahren zentrale KWL-Anlagen eingesetzt. Das zentrale Lüftungs- und Klimagerät wird dabei in einem Technikraum oder auch an einer anderen geeigneten Stelle möglichst unsichtbar montiert. Allerdings erfordert diese Variante, dass die Zuluft vom Zentralgerät in alle Räume transportiert wird. Und natürlich muss die Ablauft aus allen Räumen zum Zentralgerät geleitet und von dort aus dem Gebäude ausgeblasen werden. Dazu sind die entsprechenden Kanalsysteme notwendig.
Diese Kanalsysteme müssen einerseits die Luft sicher, in ausreichender Menge, verschmutzungsfrei und ohne Leck- und Wärmeverluste transportieren. Andererseits sollen in den Wohnräumen möglichst keine Lüftungskanäle zu sehen sein. Und durch die strömende Luft in den Kanälen sollten keine störenden Geräusche entstehen. Wünschenswert ist auch eine unkomplizierte und schnelle Montage, durch die die anderen Gewerke auf der Baustelle nicht behindert werden.
Moderne Kanalsysteme für KWL-Anlagen
Diesen hohen Anforderungen werden die Systeme Isocomplus / Uniflexplus in nahezu idealer Weise gerecht. Dabei ist das erstgenannte System für die Ansaugung der Frischluft und das Ausblasen der Fortluft zuständig und realisiert die Verbindung vom Zentralgerät zur Außenwelt sowie zum Lüftungsverteiler. Die Leitungen können durch Wand oder Dach nach außen geführt werden. Das zweitgenannte System sorgt für die Verteilung der Luft im Gebäude.
Isocomplus
Das gesamte System besteht aus nur 8 Elementen und erfordert daher keine komplizierte Lagerhaltung. Das Rohr ist zweilagig mit einer starren Außenhülle ausgeführt. Dadurch wird eine hohe Schalldämmung erreicht, die um bis zu 8 dB(A) besser ist, als bei standardmäßig akustisch isolierten Rohren. Auch die thermische Dämmung ist mit einer Wärmeleitzahl von 0,04 W / m * K bei 40 °C sehr gut. Darüber hinaus benötigt das starre Rohr weniger Befestigungspunkte und ermöglicht eine saubere Montage ohne Durchhang. Weiter gehören zum System 45°- und 90°-Bögen, ein T-Stück, symmetrische und asymmetrische Verbindungsmanschetten sowie Durchführungen für Flach- und Schrägdächer. Die Manschetten sind aus langlebigem EPDM und sichern eine luftdichte Verbindung. Das Innenrohr besteht aus Polyolefin. Dessen geschlossene Zellstruktur sichert sehr gute hygienische Eigenschaften, da sich keine Angriffsflächen zur Anlagerung von Verschmutzungen bieten. Die Elemente stehen in den Nenndurchmessern DN125, DN160 und DN180 zu Verfügung.
Uniflexplus
Das Luftverteilsystem wird in rund mit den Nenndurchmessern DN50, DN63, DN75 und DN90 angeboten. Für schwierige Platzverhältnisse existiert auch noch eine flache Ausführung. Die flexiblen Rohre ermöglichen das einfache Umfahren von Hindernissen und das Verlegen in Bögen. Für enge horizontale oder vertikale Richtungswechsel gibt es entsprechende Bogenelemente. Die Luftverteilung geht immer von einem zentralen Verteiler mit mehreren Rohranschlüssen aus, der seinerseits über das Isocomplus-System mit dem Zentralgerät verbunden ist. Sämtliche Anschlüsse von Rohren an andere Bauelemente oder von Rohrstücken untereinander erfolgen mit einem patentierten und luftdichten Klicksystem. Das ermöglicht eine zeitsparende, unkomplizierte und sichere Montage.
Die Verlegung kann im Fußbodenaufbau, in oder unter der Decke sowie zwischen Decke und Unterhangdecke erfolgen. Damit wird die komplette Luftverteilung für den Nutzer unsichtbar installiert. Zu- und Abluft werden über Tellerventile oder sogenannte Kollektoren in die Räume eingebracht bzw. aus den Räumen abgesaugt. Sämtliche Elemente des Systems sind strömungstechnisch optimiert. Dadurch wird der für den jeweiligen Nenndurchmesser optimale Luftdurchsatz bei sehr geringer Geräuschentwicklung gesichert. Außerdem bieten sich im Rohrinneren keine Angriffsfläche für Schmutzanhaftungen. Sämtliche Elemente bestehen aus PE ohne Recyclingzusätze. Das Material ist toxikologisch unbedenklich und emittiert keine Gerüche. Darüber hinaus sind die Elemente antistatisch und antibakteriell ausgerüstet. Das sichert ein hohes Hygieneniveau und damit gesunde Luft für die Nutzer. Durch die antistatische Ausrüstung wird die elektrische Aufladung der Kunststoffbauteile und damit das Auftreten von Entladungen mit Brandgefahr verhindert. Das gesamte System besteht aus nur wenigen Bauelementen, sodass kein erhöhter Lageraufwand besteht.
Mit der Kombination aus Isocomplus und Uniflexplus ist die gesamte Verrohrung für eine kontrollierte Wohnraumlüftung schnell und in hoher Qualität ausführbar. Durch die Flexibilität der Systeme und die einfache Verlegung finden sich auch für komplizierte Grundrisse passende Lösungen, ohne auf speziell gefertigte Sonderbauelemente zurückgreifen zu müssen.
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