Viele industrielle Anwendungen, aber auch Küchenabluft, produzieren stinkende oder belastete Abluft. Diese darf nicht ohne weitere Maßnahmen in die Umwelt abgeleitet werden. Seit Jahrzehnten wird Abluft mithilfe von Aktivkohle- oder Feinststaubfiltern von geruchsintensiven oder gesundheitsschädlichen Stoffen gereinigt. Die Filter müssen, je nach Anwendung, sehr häufig gewechselt und aufwendig entsorgt werden.
Es geht aber auch anders: Immer mehr Hersteller nutzen die starke Reaktionsfreudigkeit des Ozons, um Fette zu spalten und zu verbrennen, Viren abzutöten oder unangenehme Gerüche stark zu
verringern. Ozon ist eine besondere molekulare Form des Sauerstoffs. Ein Ozon-Molekül besteht aus drei Sauerstoffatomen. Die Kombination ist sehr instabil und reagiert bereits bei Raumtemperatur mit den meisten anderen Stoffen oder zerfällt nach kurzer Zeit wieder zu normalem Sauerstoff O2.
Die Herstellung von Ozon ist relativ einfach, da es aber so reaktionsfreudig ist, kann es nicht gelagert oder transportiert werden. Ozon muss somit immer dort hergestellt werden, wo es zum Einsatz kommen soll. Hierzu haben sich zwei Methoden für die industrielle Anwendung durchgesetzt. Die etwas in die Jahre gekommene Ionisationstechnik arbeitet mit Hochspannungsfeldern.
Die im Ozongenerator anliegende Hochspannung bewirkt, dass vorhandene Sauerstoffmoleküle O2 in einzelne Sauerstoffatome aufgespalten werden und sich anschließend zu Ozon (O3) verbinden. Eine andere, seit etwa zehn Jahren angewandte Technik, ist die Ozonherstellung mittels UV-Strahlung. Genau wie in der Erdatmosphäre zerschlagen in einem UV-C-Generator kurzwellige UV-Strahlen die vorhandenen O2-Moleküle und es bildet sich Ozon (O3).
Das so gewonnene Ozon wird anschließend der Abluft beigemischt und beseitigt Gerüche, Bakterien und Viren sowie Fette. Durch das breite Wirkspektrum kann die Ozonbehandlung in unterschiedlichsten Problemfällen die beste Lösung sein, sei es bei der Abluftreinigung von Tierställen oder in der Lebensmittelherstellung. Bei gewerblichen Küchen kommen gleich beide Vorteile der Technik zur Geltung: Das Abluftsystem nach der Dunstabzugshaube bleibt weitgehend frei von Verschmutzung durch Fett und muss daher kaum mehr gereinigt werden. Und da ein Großteil der Küchenabluft beseitigt wird, „stinkt“ das Restaurant der Nachbarschaft nicht mehr. Beschwerden über Geruchsbelästigungen durch die Küchenabluft gehören somit endlich der Vergangenheit an. (Projektbeispiel: Burgerhouse München)
