Dezentrale Wohnraumlüftung mit dem Maico Push/Pull-System

23.02.19 | Produkte

Um den Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu genügen, müssen moderne Wohngebäude eine effektive Wärmedämmung und eine hohe Dichtigkeit aufweisen. Damit wird verhindert, dass die teuer erzeugte Wärme über den Baukörper und undichte Stellen entweichen kann. Somit wird der notwendige Primärenergieeinsatz zur Erzeugung einer behaglichen Raumwärme minimiert. Das hat eine Reihe signifikanter Vorteile, die sich unter anderem in geringeren Energiekosten für den Wohnungsnutzer und einer Verringerung des bei der Energieerzeugung entstehenden Klimakillers CO2 niederschlagen. Aber leider gibt es eben auch Nachteile.

Das Problem: mangelnder Luftaustausch

Für ein gesundes und behagliches Raumklima ist auch ein stetiger Austausch der Raumluft notwendig. Dadurch werden “verbrauchte” Luft und die enthaltene Feuchte nach außen abgeführt und durch frische Luft ersetzt. Wird die Luft in einem durch Personen genutzten Raum nicht kontinuierlich ausgetauscht, sinkt der Sauerstoffgehalt, wobei der Anteil des ausgeatmeten CO2 und der über die Haut abgegebenen Feuchtigkeit steigt. Hinzu kommen noch Ausgasungen aus Möbeln, Fußbodenbelägen und weiteren Einrichtungsgegenständen. So entsteht ein ungesundes Gasgemisch, das kurzfristig zu Unwohlsein und langfristig zu erheblichen Gesundheitsschäden führen kann. Darüber hinaus schlägt sich die Luftfeuchte an schlecht zugänglichen Stellen an den Wänden nieder und kann die unbemerkte Entstehung von Schimmel begünstigen.

Kontrollierte zentrale Wohnraumlüftung und ihre Nachteile

Bei den früher üblichen Gebäuden erfolgte durch die undichten Wände, Fenster und Türen gewissermaßen ein natürlicher Luftaustausch, der heute nicht mehr möglich ist. Auch die berühmt-berüchtigte Fensterlüftung ist nur ein unzulänglicher Ersatz, zumal sie häufig falsch ausgeführt wird. Wirkliche Abhilfe bringt nur die besonders bei Niedrigenergie- und Passivhäusern eingesetzte kontrollierte Wohnraumlüftung (KWL), die häufig auch über eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft verfügt. Die Anlage sorgt mithilfe ihrer Sensoren für eine bedarfsgerechte Be- und Entlüftung, garantiert einen Mindestluftumsatz und nutzt die Wärme der Abluft zur Temperierung der Zuluft. Der Nachteil einer solchen Anlage ist der relativ hohe Platzbedarf für die Zentraleinheit mit Lüfter und Wärmetauscher und die Lüftungskanäle, die die Frischluft zu jedem Raum hinleiten und die Abluft aus jedem Raum zum zentralen Wärmetauscher transportieren müssen. Auch der ästhetische Aspekt spielt eine Rolle. Nicht jeder mag in seinen Wohnräumen sichtbare Luftkanäle, selbst wenn diese sehr flach und farblich unauffällig gestaltet sind.

Die moderne Lösung: dezentrale Wohnungslüftung

Ausgehend von den genannten Nachteilen eignet sich eine zentrale kontrollierte Wohnraumlüftung fast ausschließlich für Neubauten, bei denen der benötigte Platz von vornherein eingeplant wird. Nachrüstungen bestehender Bauten sind selten möglich. Diese Situation führte zur Entwicklung der dezentralen Lüftungsanlage für Wohnbereiche, bei der jeder Raum über sein eigenes Lüftungsgerät verfügt, in das sogar eine Wärmerückgewinnung aus der Abluft integriert ist. Zum Glück sind die Zeiten klobiger Einzelraumlüftungen vorbei. Bei diesen modernen Lösungen verbirgt sich die komplette Technik mit Ventilator und Wärmetauscher in der Wandhülse, die die Außen- mit der Innenabdeckung verbindet und als Luftleitung dient.

Maico PushPull 60

Ein Vertreter dieser modernen Einzelraumlüftungen ist das PushPull 60 des bekannten Ventilatorherstellers Maico. Dass diese dezentrale Lüftungsanlage so kompakt ist und trotzdem über eine Wärmerückgewinnung verfügt, wird mit einem genialen Trick ermöglicht. Es ist sicher klar, dass bei den geringen Abmessungen nicht gleichzeitig Zu- und Abluft über das Gerät geleitet werden und dabei auch noch einen klassischen Kreuzstrom-Wärmetauscher passieren können. Das PP 60 arbeitet abwechselnd für jeweils 70 Sekunden im Zu- und Abluftbetrieb. Während des Abluftbetriebes werden rund 80 % der Wärmeenergie des Abluftstromes im innovativen Keramik-Wärmetauscher gespeichert und während des Zuluftbetriebes an den Zuluftstom abgegeben, der durch die ebenfalls integrierten Filter auch noch gereinigt wird. Um wie bei einer zentralen Lüftungsanlage den gleichzeitigen Betrieb von Zu- und Abluftzweig zu gewährleisten, werden diese Einzelraumlüftungen immer paarweise betrieben. Das heißt, ist Gerät 1 im Zuluftmodus, arbeitet Gerät 2 im Abluftmodus. Nach 70 Sekunden wird automatisch gewechselt.

Die Bedienung des Maico PushPull 60 erfolgt über eine externe Steuerung, an die 2, 4 oder maximal 6 Geräte anschließbar sind. Ein Gerät kann bis zu 55 m3/h Luft fördern. Je nach Größe der Zimmer muss ein zusammengehörendes Paar nicht im gleichen Raum installiert sein. Umgekehrt können bei sehr großen Räumen auch mehrere Paare für die nötige Luftförderleistung sorgen. Die Lüftungsgeräte können über die externe Raumluftsteuerung in 5 Lüftungsstufen betrieben werden. Neben der automatischen Lüftung mit Wärmerückgewinnung und vorgewählter Lüftungsstufe gibt es die Betriebsarten Querlüftung und Entfeuchtung. Bei der Querlüftung arbeitet ein Gerät mit vorgewählter Lüftungsstufe dauerhaft im Zuluft-, das andere im Abluftmodus. Hierbei ist keine Wärmerückgewinnung möglich. Diese Betriebsart bietet sich an, wenn zum Beispiel zur Entfernung unangenehmer Gerüche intensiv gelüftet werden soll. Beim Entfeuchtungsmodus wird mithilfe des optional erhältlichen Feuchtesensors eine optimale Entfeuchtung der betreffenden Räumlichkeiten vorgenommen.

Breite Einsatzmöglichkeiten der modernen dezentralen Wohnraumlüftung

Die kompakten dezentralen Lüftungsanlagen PushPull 60 von Maico bieten sich durch ihre geringen Abmessungen, den Wegfall von Lüftungsleitungen und den geringen Installationsaufwand für Nachrüstungen an. Aber auch im Neubau sind sie eine interessante und kostengünstige Alternative, die sogar für den Einsatz in Mietwohnungen, Alten- und Pflegeheimen oder anderen Einrichtungen mit ähnlichem Nutzungsprofil infrage kommt. Sie stellen damit nicht nur für den Eigenheimbauer und -besitzer, sondern auch für Bauträger und Gebäudeverwaltungen eine effiziente Lösung zur bedarfsgerechten Lüftung und zur Verhinderung von Schimmelbefall in den Wohneinheiten dar.